Zur Inszenierung von Regisseur Simon Rösch

Zur Inszenierung

Hochzeiten haben sich in den letzten Jahren von einem Familienfest zu einem durchinszenierten Top-Event im Wert eines Mittelklassewagens entwickelt. Alles muss perfekt sein an diesem Tag, auch wenn das nötige Kleingeld dafür eigentlich nicht vorhanden ist. Es gilt schließlich, mitzuhalten mit den Hochzeiten, zu denen man bereits eingeladen war. Oder noch besser, diese zu übertrumpfen. Doch ehrgeizige Ziele führen zu großem Druck, den das Brautpaar allzu gerne an eine Hochzeitsagentur weitergibt, die dafür eingespannt wird, dass sich die Liebenden an diesem einen Tag als Prinz und Prinzessin fühlen dürfen.

Eigentlich gehen Max und sein Team routiniert mit diesem Druck um, doch wenn kleine und große zwischenmenschliche Konflikte, Liebeleien, Kommunikationsfehler und andere Nachlässigkeiten hinzukommen, kann sich so ein Hochzeitstag zur Katastrophe entwickeln -  an deren Ende man feststellt, dass die besten Feste ohne Druck und Ehrgeiz entstehen.

Die Leichtigkeit und Natürlichkeit, die sich durch den ganzen Text von Olivier Nakache und Éric Toledano („Ziemlich beste Freunde“) ziehen, gilt es, in der Inszenierung unbedingt zu bewahren. Denn nur so tritt die Komik des Stücks zutage. Dafür braucht es eine große Natürlichkeit im Spiel, ohne die die Konflikte nicht glaubhaft werden und die komischen Brechungen an Witz verlieren. Es muss also alles leicht aussehen. Und genau das macht in der Kunst am meisten Arbeit. Eine Arbeit aber, die in den Proben enormen Spaß gemacht hat, denn auch dort wurde schon viel gelacht! Liebes Publikum, lachen Sie mit uns!

Simon Rösch, Regisseur